EDD 01 "Mariaspring/Rauschenwasser"

Warum das Plangebiet EDD 01 in "Mariaspring / Rauschenwasser" nicht bebaut werden darf:

1. Zerstörung des Landschaftsbildes und der weitläufigen Feldmark durch eine weitere Bebauung

Eine Bebauung dieser fruchtbaren Feldfläche, die - abseits des Dorfes Eddigehausen - malerisch gelegen in der offenen, freien Feldmark in Richtung Angerstein und in unmittelbarer Nähe des Walderholungsgebiets am Bielstein und des kulturell bedeutsamen Denkmals der Quelle Mariaspring gelegen ist, würde die einmalig schöne Landschaft und ein weiteres Stück bisher noch unverbrauchter, intakter Natur unwiederbringlich zerstören. Das Gebiet dient vielen Spaziergängern und Wanderern als Naherholungsgebiet, der Feldweg in Richtung Angerstein wird von Fahrradfahrern, Joggern, aber auch für Ausritte zu Pferde stark genutzt.

 

2. Kritik an einer Planung außerhalb des Kerndorfes mit Verschärfung der Verkehrssituation

Gegen eine Bebauung des Gebietes EDD 01 spricht außerdem ganz entscheidend, dass es sich bei Rauschenwasser/ Mariaspring um eine dem Kerndorf Eddigehausen räumlich vorgelagerte, eigenständige kleinräumige Siedlung handelt, die – durch die Kreisstraße K 1 getrennt - ca. 2 km abseits des Dorfkerns mit der dortigen neuen KITA und der Grundschule, sowie der Mehrzweckhalle und Sporthalle, liegt. Bei einer Bebauung mit Einfamilienhäusern, die typischerweise von Familien mit Kindern bezogen werden, würde der Weg zur Grundschule und zur KITA im Dorf Eddigehausen im Regelfall nicht fußläufig zurückgelegt werden können, was zwangsläufig zur Folge hätte, dass für die nötigen Strecken und Wege stets das Auto (Elterntaxi) genutzt würde. Ein gefahrloser Fußweg zur Grundschule ist den Kindern durch die dort verlaufende, stark befahrene Kreisstraße K 1 – trotz der Ampelanlage - nicht möglich, für Kindergartenkinder scheidet dieser Weg von vornherein aus.

Das Verkehrsaufkommen mit den damit verbundenen Störungen - nicht nur für die Bewohner*Innen von Mariaspring/

Rauschenwaser, sondern auch für diejenigen im Kerndorf, würde sich erheblich erhöhen. Dies kann verkehrspolitisch und insbesondere unter Berücksichtigung von immer stärker ins Gewicht fallenden Umweltgesichtspunkten (Klimaziel der Bundesregierung: Reduzierung des Co2 Ausstoßes, etc.) nicht das gewünschte Ziel der Kommunalen Bauleitplanung für Eddigehausen / Bovenden sein. Auch hier gilt, dass verantwortungsvolles Handeln im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung und unter Wahrung unserer Lebensgrundlagen, auch noch für künftige Generationen, direkt vor Ort beginnen sollte! Außerdem würden sich durch ein Neubaugebiet im Gebiet Mariaspring/Rauschenwasser noch weitere, ganz konkrete Verkehrsbeeinträchtigungen ergeben: Schon jetzt besteht an der Kreisstraße 1 wegen des dort ins Gebiet Mariaspring führenden Linksabbiegerverkehrs ein erheblicher Unfallschwerpunkt. Die Straßenführung an der Kreisstraße 1 – ohne Linksabbiegerspur – ist bereits jetzt nicht auf die derzeitige Verkehrsbelastung ausgelegt, dieses Problem würde sich durch die Neubebauung mit ca. 25 bis 30 Häusern dann ganz sicher nur noch weiter verschärfen. Hinzu kommt, dass die direkten Zufahrten in ein neues Baugebiet in Mariaspring über die dortigen Straßen Am Rauschenwasser, Bodelshäuser Straße und Kalkmühlengraben schon jetzt für den Verkehr - insbesondere für den dortigen Bus- und LKW Verkehr - zu eng sind und keinerlei „Reserven“ für eine Straßenerweiterung aufweisen, auch diese Situation würde sich bei Realisierung des Baugebietes EDD 01 in Mariaspring noch weiter gefahrerhöhend verschärfen. Zu beachten ist weiter auch, dass sich im Zuge von in Mariaspring in der Vergangenheit durchgeführten Katastrophenschutzübungen und bei Feuerwehreinsätzen anlässlich von Bränden gezeigt hat, dass Löschwasser nicht ausreichend zur Verfügung steht und Rettungsfahrzeuge im Notfall den Einsatzort durch die räumliche Enge der Zuwegungen und Zufahrten nicht zeitnah erreichen konnten, was bereits grundsätzlich nicht hinnehmbar ist, wenn es um Leib und Leben geht und jede Minute zählt.

 

3. Kritik an der Planung durch zersiedelnde Außenentwicklung und weitere Abspaltung vom Kerndorf

Die schon jetzt vorhandene Zersplitterung und Abspaltung der Siedlung in Mariaspring/Rauschenwasser vom Kerndorf in Eddigehausen würde durch die Ausweisung eines Neubaugebietes an diesem Ort weiter manifestiert, die Zersiedelung, abseits vom Dorfkern Eddigehausens mit seinen dortigen Infrastruktureinrichtungen (Schule, KITA, Sporthalle, Mehrzweckhalle, TAP) würde damit fortgesetzt, was ebenfalls politisch nicht gewollt sein kann und außerdem jeglichen Grundsätzen sinnvoller, stets zu beachtender städtebaulicher Planung und Raumordnung widerspräche. Dabei fällt besonders ins Gewicht, dass bei Verwirklichung einer Bauplanung im Gebiet in Mariaspring/Rauschenwasser das

Verhältnis der jetzigen Bestandsbebauung von ca. 70 Häusern zu der dann möglichen Bebauung eines Neubaugebietes mit mindestens mindestens 25-30 Neubauten völlig überzogen wäre und das gravierende Übermaß einer Planung in diesem Gebiet verdeutlicht. Außerdem stünde zu befürchten, dass die jetzt in Rede stehende neue Wohnbaubaufläche von ca. 1,6 ha in wenigen Jahren im Gebiet EDD 01 noch erheblich weiter ausgeweitet werden würde, wenn sich die Nachfrage nach Wohnbauflächen - in den meisten Fällen von Externen und nicht etwa von Eddigehäuser Bürger*Innen - bei dem derzeit günstigen Zinsniveau weiter so exzessiv und maßlos entwickelt wie bisher.

 

4. Zerstörung einer Bodenfläche für die Grundwasserneubildung

 Die jetzt ins Visier einer künftigen Bebauung genommene landwirtschaftliche Fläche EDD 01 weist nicht nur einen sehr fruchtbaren Boden (86 Bodenpunkte) auf, sondern auch eine extrem hohe, hervorragende Grundwasserneubildungskapazität, die, so wie im Gebiet 01 einmalig in der gesamten Gemeinde Bovenden ist und eben nicht einfach an anderer Stelle

„ausgleichbar oder ersetzbar“ ist. Gerade in Zeiten der Auswirkungen zunehmender Grundwasserknappheit, bedingt durch den ständig voranschreitenden Klimawandel, kann eine derartig wichtige Ressource nicht unwiederbringlich aufgegeben werden. Ein in dieser Hinsicht einzigartiges, privilegiertes Gebiet ist in einem Höchstmaß erhaltenswert. Unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden schließlich wir alle, erst recht aber die künftigen Generationen unserer Kinder und Enkelkinder! Die Erhaltung wichtiger Bodenflächen ist schon heute – zu Recht - bundesweit erklärtes Ziel und muss oberste Maxime aller politisch Verantwortlich Handelnden sein. Dies hat selbst auch der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) mehrfach als absolut vorrangiges Ziel definiert, z.B. hier: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/lies-daten-undfakten-

liegen-auf-dem-tisch-erste-anzeichen-fur-eine-wasser-krise-sind-da-189426.html .

Auf diese Bekenntnisse zum Schutz unserer Umwelt müssen dann aber auch in der Umsetzung der Kommunalpolitik hier und jetzt vor Ort nicht nur Worte, sondern auch Taten folgen! Es muss daher verhindert werden, dass unsere gewählten Vertreter im Ortsrat Eddigehausen und im Gemeinderat Bovenden hier sehenden Auges und wider besseren Wissens eine Fläche mit einem derartig hohen Potential für die Grundwasserneubildung mit neuer Bebauung von zunächst mindestens 1,6 ha (16.000 m²) versiegeln, Investoreninteressen sollten dabei keine Rolle spielen.

 

5. Zerstörung des Lebensraums für geschützte Greifvögel, Arten- und Naturschutz

Das Plangebiet EDD 01 in Mariaspring grenzt im Kalkmühlengraben unmittelbar an einen als wertvoll eingestuften Bereich für Brutvögel/ Großlebensraum von „landesweiter Bedeutung“ (Rote Liste Region) an. Hier finden sich die Brut- und Lebensräume von verschiedenen schützenswerten Greifvögeln, wie Roter Milan, Grauspechte, Mäusebussarde, Eulen, Habichte und Sperber, etc. Über diese landesweit geltende Bedeutung dieser Lebensräume kann sich eine kommunale Planung nicht einfach hinwegsetzen! Ferner zeichnen sich die Wiesenbereiche im südwestlichen Teil der Fläche EDD 01 und die Ackerrandflächen durch eine hohe floristische und auch faunistische Artenvielfalt aus, Insbesondere der große Insektenreichtum weist auf ein derzeit noch intaktes, schützenswertes biologisches Gleichgewicht hin. Schließlich ist auch der sehr alte Baumbestand am Sportplatz/ Tennisplatz in hohem Maße schützenswert, würde aber bei erforderlich werdenden Straßenverbreiterungen in diesem Bereich zerstört oder mindestens stark geschädigt.

 

Fazit:

Jeder der hier genannten Gründe spricht bereits für sich genommen gegen die Ausweisung des Plangebietes EDD 01 in einem für Eddigehausen neu aufzustellenden Flächennutzungsplan durch die Gemeinde Bovenden. Diese Gründe müssen bei einer Gesamtschau der vorgetragenen Bedenken und Argumente und einer objektiven Abwägung der an der Bauleitplanung Beteiligten dazu führen, dass das Planergebiet EDD 01 bei den weiteren Planungen zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans nicht weiterverfolgt und. von den politischen Gremien entsprechend abgelehnt wird!